29. August 2011 Kreisverband: Christel Wemheuer zu Stadtwerk Wolfhagen - bürgerfreundliche Stadtwerke möglich



GRÜNE informieren sich über Konzepte der Stadtwerke und der Energiegenossenschaft

Die Stadtwerke in Wolfhagen zeigen, dass sich die Rekommunalisierung von Netzen wirtschaftlich rechnen kann und dass die Beteiligung von BürgerInnen vieles möglich macht, was zuvor für unmöglich gehalten wurde.“ Mit diesen Worten fasst die Landratskandidatin der Göttinger GRÜNEN, Christel Wemheuer, die Ergebnisse ihrer energiepolitischen Exkursion nach Wolfhagen zusammen. An der Informationsreise nahmen neben der Umweltdezernentin des Landkreises auch die energiepolitischen SprecherInnen der beiden GRÜNEN Fraktionen im Stadtrat und Kreistag, Sabine Morgenroth und Steffani Wirth, teil. „Ich glaube dass der Rückkauf der Netze in Göttingen nur eine Frage der Zeit und des politischen Willens ist“, so Wemheuer. „Dieser Besuch hat mich in dieser Überzeugung bestärkt.“

Die Stadtwerke in Wolfhagen sind eingebunden in die Stadtwerkeunion Nordhessen (SUN) und gehören neben den Stromrebellen in Schönau (EWS) und der Initiative „Energie in Bürgerhand“ zu den interessantesten energiepolitischen Rekommunalisierungsprojekten in Deutschland. Die Stadt Wolfhagen hatte sich im Jahr 2003 entschieden, ihre Netze mit Hilfe eines Bürgerenergiefonds von dem Atom- und Kohlestromkonzern EON zurückzukaufen. Nach der Regkommunalisierung haben sich die örtlichen Stadtwerke das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 die bilanzielle Autarkie der Stadt umzusetzen. Dafür sind sie selber in die Energieproduktion eingestiegen wobei sie stark auf die „Windenergie als Arbeitspferd der Energiewende“ setzen. „Die Gespräche hier haben gezeigt, dass am Rückkauf der Netze kaum ein Weg vorbei führt, wenn man auf kommunaler Ebene eine sinnvolle und klimaschonende Energieversorgung aufbauen möchte“, betont Wemheuer. Die Erfolge in Wolfhagen können sich sehen lassen: Fünf Jahre nach dem Netzrückkauf haben sie etwa 60% des übernommenen Anlagevermögens abgeschrieben. Die Verbraucherpreise für Strom sind deutlich gesunken und die Einnahmen der Kommune gestiegen. Viele Millionen Euro Wertschöpfung, die bislang jährlich aus der Region abgeflossen sind, verbleiben nun in Wolfhagen. Und wenn heute beim örtlichen Stadtrat Investoren anklopfen kann dieser ihnen nicht nur Gewerbeflächen anbieten sondern auch konkurrenzlos niedrige Energiepreise. Wichtig ist, dass nicht übereilt vor der Kommunalwahl noch rechtlich zweifelhafte Konzessionsverträge mit EON abgeschlossen werden.

Um auch für Göttingen die weiteren Schritte der Energiewende zu klären, sollten mindestens zwei unabhängige juristische Expertisen erstellt werden, fordert Wemheuer. „Zeitnah sollte die Gültigkeit des Konzessionsvertrags der Stadt Göttingen mit der EON Mitte AG von einem unabhängigen Gutachter geprüft werden, um zu klären, wann der Netzrückkauf frühestens möglich ist. Und wir brauchen ein zweites Gutachten zu den zukünftigen Strukturen unserer Energieversorgung in der ganzen Region. Dafür werde ich mich einsetzen.“



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