Pressemitteilung: 25. November 2012: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 10 Jahre Gewaltschutzgesetz - ein Erfolg!

26.11.12 –

Seit 1981 wird der Internationale "Tag gegen Gewalt an Frauen" weltweit begangen, um die Einhaltung der Menschenrechte für Frauen und Mädchen einzufordern. Zur praktischen Umsetzung der politischen Forderung nach wirksamer Gewaltprävention hat in Deutschland vor allem das Gewaltschutzgesetz, das am 1. Januar 2002 in Kraft getreten ist, einen wichtigen Beitrag geleistet. "Seit zehn Jahren wird nach dem Grundsatz "Der Täter geht - das Opfer bleibt!" gehandelt, und rückblickend kann man dieses Gesetz wirklich als Erfolg betrachten", betont Rahima Valena, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Göttinger Stadtrat. Das Gesetz regelt, dass Personen, die häusliche Gewalt erfahren haben, die gemeinsame Wohnung nicht verlassen müssen. Statt dessen können sie per Eilanordnung veranlassen, dass der Täter oder die Täterin ihnen die gemeinsame Wohnung zeitlich begrenzt oder auf Dauer überlassen muss. Die Opfer werden in ihrer ohnehin schon schweren Situation nicht dazu gezwungen, ihr gewohntes Umfeld zu verlassen und zum Beispiel in sozialen Einrichtungen unterzukommen, sondern können sich gemäß ihrer Bedürfnisse frei entscheiden. "Das Recht in der eigenen Wohnung bleiben zu können, sicher vor Gewalt, fördert die Verarbeitung der oftmals traumatischen Erlebnisse", so Valena.

Ein ähnlicher Meilenstein der Rechtsprechung wurde im Jahr 1997 verabschiedet - nach langem Kampf: Durch das deutsche Strafrecht wurden Vergewaltigungen in der Ehe endlich strafbar. "Diese Änderung im Strafrecht hilft vor allem Frauen", betont Valena, "denn sie werden viel häufiger Opfer schwerer physischer und psychischer Gewalt als Männer - ob im häuslichen Umfeld, in Flüchtlingssituationen oder in kriegerischen Auseinandersetzungen. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass dieses Gesetz auch für Männer gilt und auch sie Schutz brauchen, wenn sie in der Ehe Opfer von Gewalt werden."

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen organisiert das Frauenforum Göttingen ein Veranstaltungsprogramm vom 22.10. bis zum 19.12.2012. Damit beteiligt es sich an der von Terre des Femmes initiierten bundesweiten Fahnenaktion "Frei leben - ohne Gewalt". Als nächste Veranstaltung in dieser Reihe wird am 05.12. im ver.di-Haus eine Diskussionsrunde unter dem Titel "Feministische Positionen im Kontext von Gewalt und Sexarbeit" stattfinden. Das vollständige Programm finden Sie im Internet unter: http://www.frauenforum-goettingen.de/dl/2012/Frauenforum_Frei_Leben_Flyer_2012.pdf

Kontakt: Rahima Valena, Frauenpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion, Tel: 0551-703314

 

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