GRÜNE wenden sich mit eindringlichem Appell an Göttinger*innen - Aus Rücksicht aufeinander nicht rasen!

27.03.20 –

„14 Verkehrstote in Stadt und Landkreis Göttingen sind 14 Tote zu viel“, so Rolf Becker, Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion im Rat der Stadt Göttingen angesichts der erschütternden Verkehrsunfallstatistik 2019. Diese wurde am Mittwoch von der Polizei veröffentlicht und führt neben 14 Verkehrstoten 1.445 Verunglückte bei insgesamt 8.925 Verkehrsunfällen auf – die Dunkelziffer dürfte höher liegen.

Uli Holefleisch, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Rat der Stadt Göttingen: „Es ist erschreckend, dass trotz der verbesserten medizinischen Versorgung und der höheren Sicherheit von PKW die Zahlen der im Straßenverkehr getöteten und verunglückten Menschen seit 1989 kontinuierlich ansteigt. Wir brauchen hier dringend eine Trendumkehr.“ Besonders traurig: Es trifft die schwächsten Verkehrsteil-nehmer*innen zunehmend härter. Während die Zahl der Verunglückten jungen Erwachsenen sank, stieg die Zahl bei Kindern und in der Altersgruppe 65+ deutlich. Dieser Trend zeigt sich auch bei der Betrachtung der verschiedenen Verkehrsmittel: während sich die Zahl der verunglückten PKW-Insass*innen leicht verringert hat, gab es sowohl im Bereich der zu Fuß Gehenden, als auch bei Radfahrer*innen einen deutlichen Anstieg. LKWs und PKWs spielen als Unfallbeteiligte häufig eine Rolle. Ein wichtiger Ansatzpunkt für die GRÜNE Ratsfraktion daher: Mehr Platz im Verkehrsraum für Rad- und Fußverkehr.

Holefleisch: „Die Anzahl der Radler*innen steigt und damit auch ihre Beteiligung an Unfällen. Das heißt nicht, dass es das Verkehrsmittel mit dem höheren Risiko ist, wohl aber, dass dem Rad und Fußgänger*innen mehr Platz im Straßenraum eingeräumt werden muss, um allen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden. Wir brauchen eine neue Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme – nicht nur, um durch die Corona-Krise zu kommen, sondern auch zur effektiven Senkung der Verkehrsunfallzahlen. Gerade in der aktuellen Lage: Wir können und wollen es uns nicht leisten, dass schwerverletzte Unfallopfer und Corona-Kranke um Betten in den Krankenhäusern konkurrieren.“

Becker: „Aktuell sind die Straßen relativ leer. Das könnte Menschen animieren, aufs Gaspedal zu drücken. Wir wollen dringend davor warnen! Nehmt Rücksicht auf Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und begebt euch selbst nicht unnötig in Gefahr! Wer jetzt rast, spielt nicht nur mit seinem eigenen Leben, sondern mit dem Leben aller Menschen, die auf notfallmedizinische Versorgung angewiesen sind.“ Holefleisch: „Neben unserem Appell an die gegenseitige Rücksichtnahme setzen wir auch auf die Durchsetzung ordnungsrechtlicher Maßnahmen: Wir bitten die PI Göttingen, mehr Geschwindigkeitskontrollen auf Kreis- Landes- und Bundesstraßen sowie innerorts durchzuführen.“

Die GRÜNEN Fraktion macht sich im Rat der Stadt Göttingen dafür stark, mehr Geld für die Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit (Blitzer etc.) zur Verfügung zu stellen. Der Anfang ist gemacht: Aktuell werden drei neue Blitzanlangen in Betrieb genommen. Seit Jahren setzen sich die GRÜNEN für die flächendeckende Geschwindigkeitsreduktion zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und zur Erhöhung der Attraktivität des Radfahrens und Zufußgehens ein.

Kontakt:

Rolf Becker, Vorsitzender den GRÜNEN Fraktion im Rat der Stadt Göttingen, beckernives@remove-this.web.de

Uli Holefleisch, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Rat der Stadt Göttingen, uholefl@gwdg.de

 

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