08.10.25 –
Die Stadt Göttingen steht vor einer wichtigen Weichenstellung: Am 8. Oktober entscheidet der Rat in einer Sondersitzung über das neue Rahmenkonzept für den Ganztag an Grundschulen. Im Schulausschuss am 25. September wurden bereits zentrale Änderungen beraten und aufgenommen. Hintergrund ist der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026.
Die Grüne Ratsfraktion begrüßt die geplante Neukonzeption und setzt dabei auf Dialog, Beteiligung und Qualität in der Umsetzung.
Kerstin Sennekamp, Grünes Mitglied im Schulausschuss, betont:
„Der Ganztag ist ein zentraler Schritt hin zu mehr Chancengerechtigkeit und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Uns ist wichtig, dass sich jede Grundschule gemeinsam mit Schulleitung, Kollegium, Eltern und Trägern auf den Weg macht. Eine gute Ganztagsschule entsteht nicht durch Vorgaben von oben, sondern wächst aus den Bedürfnissen der Schulgemeinschaft.“
Das von der Verwaltung vorgeschlagene teilgebundene Modell ab 2027 soll Verlässlichkeit schaffen und gleichzeitig Flexibilität für Familien erhalten. Für die Grünen ist entscheidend, dass die konkrete Ausgestaltung vor Ort gemeinsam entwickelt wird – mit allen Akteuren, die Schule heute tragen: Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeitende, Eltern, Träger und Vereine.
Suse Stobbe, Co-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Schulausschuss, erklärt:
„Wir haben viele Rückmeldungen aus Schulen, Eltern- und Trägerkreisen aufgenommen. Das teilgebundene Modell kann nur dann gelingen, wenn die unterschiedlichen Perspektiven ernst genommen werden – pädagogisch, organisatorisch und finanziell. Wichtig ist, dass Träger mit ihren multiprofessionellen Teams stabile Rahmenbedingungen haben. Nur so können sie Fachkräfte langfristig binden und Qualität sichern.“
Zentrale Kritikpunkte wurden im Prozess bereits aufgegriffen. So wurde etwa die zusätzliche Betreuungsstunde, die den bisherigen Juniorclubs ähnelt, in das Konzept integriert. Auch für fehlende Räume – insbesondere Mensen und Rückzugsorte – hat der Schulträger eine enge Austausch mit den Schulen zur Lösungsfindung vor Ort zugesagt.
Ein weiteres Ziel der Grünen ist es, den Ganztag als echten Lern- und Lebensort zu gestalten:
„Sport, Musik und kulturelle Bildung sollen stärker in den Schulalltag eingebunden werden. Auch Therapien oder Förderangebote können im Ganztag Platz finden – das entlastet Familien und stärkt das soziale Miteinander in der Schule“, so Sennekamp. „Wenn Kinder am Nachmittag in der Schule Sport treiben oder musizieren, beginnt Familienzeit endlich wirklich nach Schulschluss – das ist ein echter Gewinn für alle.“
Die Grünen sehen im Ganztag auch Chancen für Vereine und außerschulische Partner: Kooperationen im Ganztag können Nachwuchs sichern und neue pädagogische Lernorte eröffnen. Ernährung kann als gemeinsames Erlebnis vermittelt werden – vom Mensabesuch bis zum pädagogischen Kochen.
Stobbe abschließend:
„Wir wollen, dass Göttingen den Ganztag nicht als Pflichtprogramm, sondern als Chance begreift – für mehr Bildungsgerechtigkeit, Entlastung von Familien und ein gutes Aufwachsen aller Kinder in unserer Stadt.“
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