ÖPNV-Tarifreform auf der Zielgeraden

Mehrheitsgruppe im Göttinger Kreistag freut sich auf die Umsetzung

03.03.20 –

Die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und Freien Wählern im Göttinger Kreistag freut sich, dass ein wichtiges Projekt der jetzigen Wahlperiode kurz vor der Umsetzung steht. Den Vertreter*innen der Kreistagsgruppe in den Gremien des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) ist es gelungen, eine Tarifreform auf den Weg zu bringen, die für wesentlich günstigere Preise auf den Kurz- und Langstrecken sorgt. Die Umsetzung soll ab dem 1. August 2020 erfolgen. Durch die zusätzliche Einführung verbundweit geltender Angebote soll das Bus- und Bahnfahren im gesamten VSN-Gebiet – den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden – besser werden.

„Unser Anliegen ist, durch die Preissenkungen das Bus- und Bahnfahren attraktiver zu machen und neue Kundenkreise zu gewinnen“, so Andrea Obergöker, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Göttingen. „Durch die jetzt auf den Weg gebrachte Tarifreform wird uns beides gelingen“, ist sie sich sicher.

„Das 5-Euro-Ticket kommt und noch einiges mehr an finanziellen Entlastungen und Verbesserungen im Landkreis Göttingen und im gesamten Tarifgebiet: Für 5 Euro fahren von Hann. Münden bis Bad Gandersheim, kostengünstig und klimafreundlich!“, so Thorsten Heinze (SPD), Vertreter in der Verbandsversammlung des ZVSN. „Wir wollen durch die vorgesehenen Maßnahmen die Nutzung des ÖPNV erhöhen und damit das Leben in unserem Landkreis attraktiver machen. Gleichzeitig leisten wir einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.“ „Wir konnten 10 Maßnahmen durchsetzen, die den ÖPNV attraktiver machen“, so Bärbel Diebel-Geries, stellv. Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. „Es war nicht immer einfach, den Landkreis Northeim zu überzeugen“, so Diebel-Geries weiter. „In Northeim standen jährlich nur 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Der Landkreis Göttingen unterstützt die Tarifreform mit zusätzlichen 3 Mio. Euro jährlich.“

Alle Schüler*innen fahren zukünftig in ihrer Freizeit werktags ab 14:00 Uhr und am Wochenende sowie in den Ferien für 15 Euro im gesamten Tarifgebiet mit dem Jugendfreizeitticket (eine Basiskarte ist nicht notwendig). Gemeinsam mit den Freundinnen und Freunden aus dem Landkreis lernen, Freizeit gestalten – der Bus ist die erste Wahl – das Privattaxi kann stehen bleiben!

Bis das Land das kostenfreie SEK II-Ticket einführt, senken wir die Kosten für eine Schülermonatskarte deutlich auf maximal 83 Euro. Ein Sozialticket für 35 Euro im Monat ist ebenfalls bedeutender Bestandteil der Tarifreform.

Für Azubis gilt außerdem eine weitere Vergünstigung: Sie müssen nur noch den kürzeren und damit preisgünstigeren Weg bezahlen (Schule oder Ausbildungsstätte). Dies ist eine große Entlastung und auch ein Anreiz, auf die Anfahrt mit dem eigenen Auto zu verzichten und so ein Beitrag, die angespannte Parkplatzsituation in Göttingen zu mildern.

Kinder zahlen zukünftig nur noch 50 % statt bisher 66 % des Preises der Fahrkarte für Erwachsene. Neu ist die Einführung einer Tageskarte – ähnlich wie das Niedersachsenticket: 1 Person zahlt voll, weitere reduziert, bis zu 3 Kinder bis 14 Jahren fahren kostenlos mit.

Menschen ab 65 Jahren fahren für 59 Euro pro Monat im gesamten Tarifgebiet ohne zeitliche Einschränkungen und mit weiteren Extras am Wochenende. Mobilität im Alter für alle kostengünstig.

„Wir beginnen mit dem, was wir mit den beiden anderen Landkreisen jetzt umsetzen können und hoffen, dass so für viele Menschen der Umstieg auf Bus und Bahn eine attraktive Alternative zur Nutzung des Autos werden kann, denn es schont den eigenen Geldbeutel und die Umwelt gleichermaßen“, so Lothar Dinges, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler.

Die Übernahme der Fahrtkosten der Schülerbeförderung in der Sekundarstufe II muss kommen und ist eine wichtige Forderung an die Landesregierung in Hannover, die diese Finanzierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat. Darüber sind sich die Vertreter*innen der Mehrheitsgruppe einig. Der Antrag der CDU Northeim, diese Kosten durch die Landkreise zu übernehmen, ist befremdlich. War es doch der Landkreis Northeim, welcher nur maximal 1,5 Mio. Euro pro Jahr für die Maßnahmen der Tarifreform in seinen Haushalt eingestellt hat, während für Northeim 2,3 Mio. Euro nur für die Kostenfreiheit der Sek.-II-Schüler*innenbeförderung notwendig wären.

 

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