10.09.25 –
Mit einem Ratsantrag für die September-Sitzung bringt die Grüne Ratsfraktion ein neues Beteiligungsformat nach Göttingen: den Wettbewerb „Tegelwippen“. Ziel ist es, versiegelte Flächen zu entsiegeln und zu begrünen, für ein besseres Stadtklima, mehr Wasseraufnahme und Abkühlung im Sommer. Göttingen leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Schwammstadt und zur Klimaresilienz.
Bürger*innen, Vereine und Unternehmen können mitmachen: eigene Flächen entsiegeln und begrünen, Ideen für öffentliche Flächen einreichen und ihre Beiträge und Vorschläge über eine interaktive Beteiligungsplattform mit einer Karte sichtbar machen. Für größere private oder gewerbliche Flächen bietet die Stadt fachliche Beratung an. Um zu motivieren, sollen Wettbewerbe, getrennt nach Privat- und Gewerbeflächen, die größten Entsiegelungen prämieren. Mit diesem Engagement nimmt Göttingen am bundesweiten Wettbewerb „Abpflastern“, der zurückgeht auf ein Hochschulprojekt, teil und kann sich mit anderen Städten messen.
Onyeka Oshionwu, Grünes Mitglied im Umweltausschuss, erklärt:
„Wir wollen das Stadtklima verbessern, Überschwemmungen vorbeugen und mehr Grün in unsere Stadt bringen – auf eine Art, die Spaß macht! Mit dem Wettbewerb „Tegelwippen“ geben wir Bürger*innen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, kreativ zu sein und ihr Umfeld mitzugestalten. Das ist Klimaschutz zum Mitmachen, direkt vor der eigenen Haustür. In den Niederlanden wurden seit der Einführung der Wettbewerbe 2020 bereits 14 Millionen Steine durch Grünflächen ersetzt.“
Julian Arends, Grünes Mitglied im Wirtschafts- und Sportausschuss, ergänzt:
„Das Schöne an diesem Konzept ist die Mischung aus spielerischem Wettbewerb und ernsthaftem Mehrwert. Es findet in immer mehr Städten Anklang, ein prominentes Beispiel ist Hamburg, wo das „Tegelwippen“ bereits erfolgreich läuft. Dabei ist jede entsiegelte Fläche ein Gewinn: für die Natur, das Stadtklima und die Lebensqualität. Mit einer digitalen Plattform schaffen wir Transparenz und Motivation: Alle können sehen, was vor Ort passiert, und selbst Ideen einbringen – egal ob Bürger*in, Verein oder Unternehmen. Dieses Modell bietet zudem die Möglichkeit, sich öffentlichkeitswirksam für Klimaschutz und Stadtnatur zu engagieren.“
Oshionwu hebt hervor:
„Das Projekt lebt vom Engagement der Menschen vor Ort. Wir setzen bewusst auf die Expertise unserer Bürger*innen, die ihre Quartiere am besten kennen. So entstehen neue grüne Inseln, Treffpunkte und Oasen. Die Stadtverwaltung überprüft die Vorschläge und setzt dann die Entsiegelung und Begrünung auf öffentlichen Flächen um. Zudem kann sie privaten Eigentümer*innen, bei größeren zu entsiegelnden Flächen fachliche Hilfestellung geben. So wird Klimaanpassung zu etwas Inspirierendem und Gemeinschaftsstiftendem.“
Arends abschließend:
„Mit diesem Ratsantrag wollen wir nicht nur Flächen entsiegeln, sondern auch ein neues Kapitel der Bürger*innenbeteiligung aufschlagen: interaktiv, sichtbar und motivierend. So kann die Stadt mit gezielten Anreizen Hitze- und Hochwasserschutz stärken und Klimaanpassung niedrigschwellig sowie kostengünstig voranbringen. Ein Gewinn für ganz Göttingen!“
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