
03.12.21 –
Der 5. Dezember ist Weltbodentag. Der enorme Flächenverbrauch für Verkehr, Wohnen und Gewerbe bedroht zunehmen Natur, Klima und letztendlich auch den Menschen. Täglich werden in Niedersachsen immer noch um die zehn Hektar Fläche verbraucht. Eine Trendwende, wie sie von weiten Teilen der Bevölkerung gefordert wird, ist jedoch nicht in Sicht. Die vehementen Debatten um den Dragoneranger in der Stadt Göttingen oder das Gewerbeareal AREA 3 – Ost in Bovenden zeigen ein neues Problembewusstsein. Nun gilt es politisch entsprechend zu handeln.
Dirk-Claas Ulrich, Sprecher des Kreisverbandes Bündnis 90/ Die Grünen, betont: „Wir sind meilenweit weg vom Ziel, nur 3 Hektar Fläche pro Tag in Niedersachsen zu verbrauchen. Intakte Böden helfen dem Klima und sichern Ernährung und Artenvielfalt. Vernichten wir Böden, vernichten wir unsere Existenzgrundlage. Nachhaltigkeit und Klimaresilienz ernstnehmen heißt, Flächenverbrauch und Flächenversiegelung grundsätzlich zu reduzieren. Das Netto-Null-Prinzip muss die Mindestmaßgabe sein. Dies bedeutet, für jede Versiegelung muss entsprechend entsiegelt werden. Innenentwicklung muss Vorrang haben. Die Pläne der neuen Bundesregierung, § 13b des Baugesetzbuches nicht zu verlängern, sind richtig und wichtig. Außenbereichsflächen fallen dann nicht mehr in das beschleunigte Verfahren bei der Bebauungsplanung. Wir brauchen ein konsequentes Bodenmonitoring, ein Flächenkataster und eine echte interkommunale Flächen- und Gewerbestrategie. Sollte das alles nicht geschehen, so werden wir zukünftig gezwungen sein über ein Flächen-Moratorium nachzudenken,“ so Ulrich.
Deike Terruhn, Mitglied des Stadtvorstandes der Göttinger Grünen, unterstreicht: „Allein das Beispiel des Dragonerangers zeigt, wie sehr ein Umdenken nötig ist. Dieses Gebiet muss zurück in den Landschaftsschutz. Es wären circa 15 Hektar aktiver Bodenschutz. Natur, Mensch und Tier würden langfristig profitieren. Wenn die Leine dort schon renaturiert wird, dann ist das doch der nächstlogische Schritt. Die Debatte um die AREA 3 - Ost spiegelt das Problem eindringlich. Wir müssen ins Gespräch kommen mit Bovenden, aber auch Rosdorf. Funkstille mit den umliegenden Gemeinden heißt tendenziell Wildwuchs und Flächenfraß. Eine solche politische Laissez-faire Mentalität führt uns aber definitiv in die falsche Richtung.
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