Von einer Chancengleichheit der Geschlechter auf dem deutschen Arbeitsmarkt kann keine Rede sein - Göttingen macht da keine Ausnahme. Anlässlich des internationalen Frauentags am 8.März fordert die Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN weitere entschlossene Maßnahmen von Politik und Unternehmen, um die Benachteiligung von Frauen zu beenden.
Besonders ein qualitativ und quantitativ gut ausgebautes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen kann wesentlich dazu beitragen, den Frauen die gleichberechtigte Teilhabe an der Arbeitswelt zu erleichtern, betont die Frauenpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Dagmar Sakowsky. „Kinderbetreuungsmöglichkeiten müssen endlich als ein soziales Recht angesehen werden.“ Zu diesem Schluss komme auch der jüngste Gleichstellungsbericht der EU. „Wo ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten fehlen, müssen Frauen oft lange unfreiwillig aus der Arbeitswelt ausscheiden“, erläutert Sakowsky. „Nach der überlangen Familienphase haben diese Frauen später kaum noch Chancen, ohne Lohneinbußen und Karriereknick wieder in den erlernten Beruf einzusteigen.“ Die Entwicklung in Göttingen beurteilt Sakowsy allerdings positiv: „Wir sind auf dem besten Weg zu einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung und werden uns weiter dafür einsetzen.“
„Der Staat muss auch steuerliche Anreize setzen, um die Familienphase gleichmäßig zwischen Männern und Frauen aufzuteilen.“ Diesen Appell richtet Rahima Valena, Vertreterin der Grünen im Frauenforum, an die Adresse der Bundesregierung. „Mit ihrem antiquierten Ehegattensplitting fördern CDU/CSU und SPD ein überholtes Familienmodell bei dem meist der Mann das Geld verdient. Der Frau bleibt oft nichts anderes übrig als zu Hause die Kinder zu hüten.“
Gefordert seien aber auch die Gewerkschaften und Unternehmen, betont Valena. „Bei Tarifabschlüssen müssen beide Seiten verstärkt dafür sorgen, dass die Einstellungskriterien und Arbeitsbewertungen transparent und diskriminierungsfrei sind.“
Der diesjährige Frauentag steht auch in Göttingen im Zeichen mangelnder Chancengleichheit und Lohndiskriminierung auf den europäischen Arbeitsmärkten. „Der EU-Gleichstellungsbericht weist für 2006 erhebliche Einkommensunterschiede innerhalb der EU zwischen Männern und Frauen nach“, so Sakowsky. „In Deutschland sind die Einkommensunterschiede zwischen 1994 und 2004 deutlich gestiegen und machen bei ursprünglich gleicher Qualifikation oft mehr als 20 % aus.“ Während diese Unterschiede beim Berufsstart meist noch gering sind, vergrößern sie sich später durch Auszeiten in der Familienphase zusehends.
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