08.03.2011 Stadtratsfraktion: Aktualisierung des Einzelhandelsgutachtens ist notwendig

"Statt für IKEA, Finke oder andere Möbelriesen überstürzt den roten Teppich auszurollen, sollten wir prüfen, welche Sortimente wir überhaupt brauchen, welcher Kaufkraftabfluss der Innenstadt zuzumuten ist und wie wir die wenigen verbliebenen Gewerbeflächen optimal nutzen können.“ Mit diesen Worten begründet der Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Rolf Becker, die Forderung seiner Fraktion nach einer Überarbeitung des seit zehn Jahren gültigen Göttinger Einzelhandelskonzeptes. „Was wir vor allem brauchen, ist eine aktualisierte und belastbare Prognose der zu erwartenden Kaufkraftentwicklung. Angesichts des drastischen Bevölkerungsrückgangs im Umland warne ich vor übertriebenen Umsatzhoffnungen.“ Der mühsame Kampf um den Erhalt der beiden Karstadt-Häuser in der Innenstadt hat gezeigt, wie wichtig das Einzelhandelskonzept für die Sicherung des Bestandes ist, betont auch der baupolitische Sprecher, Ulrich Holefleisch. „Als Instrument zur Vermeidung von Überkapazitäten und eines desaströsen Wettbewerbs auf Kosten der City und der bestehenden Strukturen hat sich das Einzelhandelskonzept wirklich bewährt.“

Das Einzelhandelskonzept definiert vor allem innenstadtrelevante Sortimente, die außerhalb der Innenstadt nicht oder nur in begrenztem Umfang angeboten werden dürfen. Damit soll insbesondere die Attraktivität, Lebendigkeit und Wirtschaftlichkeit des
„Einzelhandelsstandortes Innenstadt“ gestärkt und gegen die Konkurrenz „auf der grünen Wiese“ in Schutz genommen werden. Eine Überarbeitung des Gutachtens ins Gespräch gebracht hatte kürzlich der Pressesprecher der Stadt, Detlef Johannson. Anlässlich der Diskussion über die Ansiedlung des Paderborner Möbelhaus-Konzerns Finke auf einem Areal an der A7 hatte er angedeutet, dass die derzeitigen Vorstellungen des Investors mit dem Einzelhandelskonzept zwar nicht kompatibel seien, dass dieses Problem aber „im Rahmen der ohnehin anstehenden Überarbeitung des Einzelhandelskonzeptes“ gelöst werden könne. „Das ist genau der falsche Ansatz“, widerspricht Holefleisch. „Der Investor hat sich dem Einzelhandelskonzept anzupassen, nicht umgekehrt.“

Kontakt:
Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender, Tel.: 0551-4886023; Mobil: 0176-22334501
Ulrich Holefleisch, baupolitischer Sprecher, Tel.: 0551-53089, Mobil: 0173-8898207

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