10.12.2010 Stadtratsfraktion: GRÜNE fordern Konzept für Nachhaltigkeit in Göttinger Kantinen

„Es wird Zeit für einen nachhaltigen Speisenplan in unseren Kantinen“, erklärt Marie Kollenrott, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Göttinger Stadtrat. „Wir brauchen verbindliche Nachhaltigkeitskriterien für den Einkauf von Lebensmitteln und wir müssen dafür sorgen, dass die schon bestehenden Kriterien eingehalten werden. Es nutzt dem Thunfisch nichts, wenn der
Verzicht auf bedrohte Fischarten auf dem Papier steht, aber trotzdem täglich Thunfischsalat serviert wird.“ Aus diesem Grund stellt die Fraktion heute im Rat einen Antrag zur Änderung der Speisepläne in den Kantinen der Schulen, der Eigenbetriebe und im Rathaus.


„Durch die Einstellung einer Ernährungswissenschaftlerin, weitere Personalentscheidungen und Investitionen hat sich die Kundenzufriedenheit, die Nachfrage und die Wirtschaftlichkeit der Küchenbetriebe deutlich erhöht“, zeigt sich Kollenrott zufrieden. Hinsichtlich des Einkaufs würden wir allerdings gerne nachsteuern: „Wir wollen wissen, welche Nachhaltigkeitskriterien in den Kantinen heute schon Beachtung finden, wie deren Einhaltung sichergestellt wird und wo gegebenenfalls neue Kriterien erforderlich sind, um den aktuellen Umweltproblemen so weit wie möglich gerecht zu werden.“ Das Ziel dieser kantinenpolitischen Intervention ist ein bewusster und ökologischerer Einkauf. Konkret: „Weniger Fleisch, abgestufter Verzicht auf bestandsbedrohte Arten und vollständig auf Gentechnik, auch bei Milchprodukten, sowie ein höherer Anteil regional erzeugter Bio-Lebensmittel.“ Auch die Portionsgrößen und Ausgaberoutinen sind eine Betrachtung wert, damit weniger Essen im Müll landet.

Anlass für diese Initiative sind zahlreiche wissenschaftliche Studien zu den negativen Auswirkungen unserer Essgewohnheiten. Der weltweit gesteigerte Fleischkonsum und die damit verbundene Intensivierung der Landwirtschaft gehört zu den Hauptgründen für den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt. Vor allem der Flächenbedarf für die Produktion tierischer Lebensmittel ist um ein Vielfaches
größer als für die Produktion vergleichbarer Mengen pflanzlicher Lebensmittel benötigte Fläche (Faktor 5 bis 7). Ebenso weisen Umweltorganisationen zu Recht auf die Überfischung der Meere hin und fordern zum Schutz gefährdeter Fischarten einen abgestuften Verzicht. Auf gentechnisch veränderte Lebensmittel wird in den Kantinen zwar schon verzichtet, allerdings schleichen sich Milchprodukte von Produzenten, die die Fütterung mit gentechnisch veränderten Pflanzen zulassen, wegen fehlender Kennzeichnungspflichten immer wieder durch die Hintertür ins Küchenregal.

Kontakt: Marie Kollenrott, umweltpolitische Sprecherin, Tel.: 0551-49277493


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