Wirtschaftliche Planung und Pflege von alltagsnahen Sport- und Bewegungsräumen

Antrag für den Jugendhilfeausschuss am 12.12.2013

22.11.13 –

Der Ausschuss möge dem Rat zum Beschluss vorlegen: Die Verwaltung wird beauftragt, die Ergebnisse des Endberichts der Sportentwicklungsplanung derart aufzugreifen, dass die zuständigen Fachbereiche (v.a. Jugend, Stadtplanung, Sport und Grünflächen)

1. eine Bestandsaufnahme der informellen Bewegungsräume, d.h. der beobachtbar spontan genutzten Sport und Bewegungsflächen wie Bolzplätze, Boulebahnen, Skateplätze, Spielwiesen, Rodelbahnen, öffentliche Kletterwände, Ballspielflächen, Laufstrecken u.ä. vornehmen, und

2. organisatorische Maßnahmen ergreifen, um gezielt auch informelle Bewegungsräume zu schaffen und wirtschaftlich in vergleichbarer Weise zu pflegen wie formelle Sportstätten. Dabei ist der institutionalisierte "Austausch der Ämter innerhalb der Stadtverwaltung zu intensivieren" (Zitat aus dem Endbericht der Sportentwicklungsplanung) oder die Zuständigkeit etwa durch transparente Zentralisierung der Ressourcenverantwortung zu optimieren (auch in der Produktstruktur des Haushaltes).

Begründung: Im Sportausschuss am 9.12.2012 wurde der Endbericht zur Sportentwicklungsplanung der Stadt Göttingen vorgestellt, der von Prof. Dr. Alfred Rütten und Nora Rosenhäger M.A. am Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg im Auftrag der Stadt erstellt wurde. Grundlage waren unter anderem Befragungen und Interaktionen mit Vereinen, sportlich Aktiven und BürgerInnen. Der Bericht dokumentiert u.a. die zunehmende Bedeutung vereinsungebundener und alltagsnaher bzw. wohnortnaher Sportangebote und Bewegungsräume, was insbesondere in den Befragungen der BürgerInnen deutlich wurde. Auch in Göttingen bevorzugen offenbar immer mehr Menschen spontane sportliche Aktivitäten in räumlicher Nähe zum Wohnort, auch weil sich diese Formen des Sports mit den zeitlich immer flexibleren Ansprüchen unserer Arbeitswelt und Freizeitgestaltung besser vereinbaren lassen und weniger Verpflichtungen mit sich bringen als der vereinsgebundene Sport.

In dem Bericht wurden u.a. folgende Empfehlungen (S.109 ff) ausgesprochen:

 

Allgemeine Empfehlungen:

„Die vorliegende Sportentwicklungsplanung sollte als eine Aufgabe aller Sektoren der Kommunalpolitik begriffen werden. Nicht nur durch die Sportpolitik selbst, sondern z.B. auch durch die Städtebau- und Verkehrspolitik, die Wirtschafts- und Umweltpolitik, die Bildungs- und Gesundheitspolitik können wichtige Impulse für die kommunale Entwicklung von Sport, Bewegung und Erholung gesetzt werden (...).

Die Bestandsaufnahme von Bewegungsräumen jeglicher Art ist ein erster Schritt bei der zukünftigen Arbeit in diesem Bereich. Neben dieser detaillierten Bestandsaufnahme ist es aber genauso wichtig, den über die kooperative Planung entwickelten Austausch der Ämter innerhalb der Stadtverwaltung zu intensivieren. Hier liegen große Ressourcen, um insbesondere auch Verbindungen zwischen Sport-stätten und Bewegungsräumen für Göttingen entwickeln zu können.

Im Rahmen der Stadtteilforen und auch der Bevölkerungsbefragung wurden sowohl für den städtischen Raum als auch für Naturräume Wünsche zur Verbesserung von Sport-und Bewegungsmöglichkeiten, Multifunktionsflächen, Wegesysteme für Sport-und Bewegung (Mountainbike, Laufen, Skaten etc.) und Wasserflächen geäußert. Dabei erhält die Schaffung von wohnungsnahen generationsübergreifenden Aktivparks für Jung und Alt in den entwickelten Maßnahmen der kooperativen Planung in Göttingen ein besonderes Gewicht. Empfohlen wird in allen Bereichen eine Verzahnung verschiedener Sektoren und Fachbereiche der Stadt und die Einbindung „Betroffener“ (d.h. der Zielgruppe, aber auch der Anwohner und Interessengruppen). (...)

Eine verstärkte Zusammenarbeit des Sports mit der Stadtplanung in der Entwicklung des zukünftigen Flächennutzungsplans sollte helfen, Problemstellungen frühzeitig aufzudecken und somit zu einer rechtzeitigen Lösungsfindung unter Beteiligung aller relevanten Perspektiven führen."

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