Immer noch gefährliche Altlasten

GRÜNE Osterode warnen vor Abwasserbelastung

28.08.18 –

Die Ortsgruppe der GRÜNEN Osterode hatte zu einer Exkursion eingeladen, um unter der Leitung des BUND-Geologen Dr. Friedhart Knolle Orte kennen zu lernen, die definitiv oder mit hoher Wahrscheinlichkeit über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch immer hoch mit Rüstungsaltlasten kontaminiert sind.

50 Interessierte folgten der Einladung und verfolgten die Spur der hochgiftigen Abwässer aus der Rüstungsproduktion im Werk Tanne in Clausthal. Startpunkt war das Munitionswerk, bei dem Knolle erklärte, dass 5,4 Millionen Kubikmeter der kritischen Abwässer über eine Reihe von Kaskaden in Richtung Osterode geleitet wurden. Entlang dieser Leitung kam es immer wieder zu Störungen, so dass die giftigen Schlämme unkontrolliert den Abhang herunter flossen. Belastungen finden sich auch noch in den zwei Absetzbecken im Bremketal und im Speicherbecken am Veilchenweg.

Der über 100 Meter tiefe Schluckbrunnen S1, in dem gemeinsam mit weiteren Brunnen 600.000 Kubikmeter der besonders kritischen Abwässer versenkt wurden und der sich in Katzenstein zwischen dem Freizeitgelände und der Kläranlage befindet, gehörte 1998 zu den fünf Probestellen in Niedersachsen mit höchster Kontamination.

Wolfgang Schubert (GRÜNE Altkreis Osterode) machte auf die Tonkuhle im kleinen Wäldchen an der Lindenstraße aufmerksam, ein Ort, der bisher nicht im Zusammenhang mit den Rüstungsaltlasten bekannt war. Es gibt Hinweise darauf, dass belasteter Schlamm aus dem Speicherbecken von Zwangsarbeitern mit Schubkarren in diese Tonkuhle entsorgt wurde. Der Zaun, der einmal diesen Bereich abgesperrt hat, ist inzwischen umgefallen, muss aber dringend wieder aufgestellt werden, fordert die Sprecherin der GRÜNEN Altkreis Osterode, Almut Mackensen.

Die Ortsgruppe setzt sich mit ihrem Vertreter im Umweltausschuss des Kreistages, Raymond Rordorf dafür ein, dass all diese Stellen schnellstmöglich beprobt werden, um die aktuelle Gefährdung festzustellen, um dann endlich - wo es noch möglich ist - mit der Sanierung dieser mit giftigen und krebserregenden Stoffen belasteten Standorte zu beginnen.

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