Freiheitsrechte von Frauen nicht zur Disposition stellen

GRÜNE kritisieren Veranstaltung der Hochschulgruppe Reformatio 21 mit dem so genannten „Lebensschützer“ Gerhard Speier

25.10.18 –

Der Stadtverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert die Veranstaltung der Hochschulgruppe Reformatio 21 mit Gerhard Speier vom Dienstagabend. Die Hochschulgruppe hatte zu einem Vortrag mit dem Titel „Warum man Kinder – auch vor der Geburt – nicht töten darf" eingeladen; Referent war das Vorstandsmitglied des „Bundesverbands Lebensrecht" Gerhard Speier.

Dazu Zoe Limberg, Mitglied im grünen Stadtvorstand: „Wir bedauern sehr, dass es den sogenannten Lebensschützer*innen möglich war mit dieser Veranstaltung ihre frauenverachtenden Ansichten auch hier in Göttingen kundzutun. Wir stellen uns entschlossen gegen ihre Forderung, Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich zu verbieten. Jede schwangere Person muss das Recht haben, selbst über ihren Körper zu entscheiden. Das heißt nicht, dass wir schwangere Personen dazu anhalten wollen einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, wir wollen ihnen lediglich die Wahl überlassen, ob und ggf. wie sie ihn durchführen lassen wollen. Neben ihrem grundsätzlich frauenfeindlichen Weltbild beachten Lebensschützer*innen zudem oft nicht, dass Schwangerschaftsabbrüche auch trotz totalen Verbots schon immer durchgeführt worden sind, dann jedoch oft unter medizinisch fragwürdigen oder sogar lebensbedrohlichen Umständen. Wir verteidigen das Recht auf freie und informierte Entscheidungsfindung für jeden schwangeren Menschen und fordern die Abschaffung des Paragraphen 219a. In einer aufgeklärten und gleichberechtigten Gesellschaft ist für die Propaganda dieser sogenannten ‚Lebensschützer*innen kein Platz!"

Marie Kollenrott, ebenfalls Mitglied im Stadtvorstand ergänzt: „Die Heilsarmee hatte im Vorfeld argumentiert, die Veranstaltung trüge zum offenen Diskurs bei. Uns drängt sich nun die Frage auf, ob eine einseitig geplante Veranstaltung dem 'offenen Diskurs' nutzt. Herr Speier hat in den Räumen der Heilarmee eine Position vertreten, die Frauen einseitig das Recht abspricht über ihren eigenen Körper selbstbestimmt zu entscheiden. Uns enttäuscht besonders, dass es nach unserem Wissensstand keine differenzierte Darstellung des Themas bei der Veranstaltung gegeben hat (sollte dies unzutreffend sein, bitten wir um Aufklärung). Darin erkennen wir keinen 'offenen Diskurs'. Wir fordern daher die Heilsarmee dazu auf, sich zukünftig für eine differenzierte Debatte innerhalb ihrer Räumlichkeiten einzusetzen, sich mit uns gemeinsam für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen stark zu machen und überkommenen Hardliner-Positionen eine Absage zu erteilen.“

 

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