„Aus Göttinger Sicht bisher zu wenig“

Siegfried Lieske wünscht sich mehr Mut in der niedersächsischen Schulpolitik

28.02.14 –

Für den Göttinger Schuldezernenten Siegfried Lieske greift die Schulpolitik der rot-grünen Landesregierung zu kurz. Lieske, der auch GRÜNER OB-Kandidat ist, wünscht sich gerade aus Göttinger Sicht mehr Mut bei der Einrichtung neuer Gesamtschulen und weiterer Ganztagsschulen: „Wir möchten in der Stadt eine Schullandschaft aufbauen, die den Wünschen der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern entspricht. Leider gibt uns auch die neue Landesregierung noch nicht die nötige Beinfreiheit.“

Bei einem Treffen mit den Göttinger Landtagsabgeordneten Dr. Gabriele Andretta und Stefan Wenzel am vergangenen Montag brachte Lieske seine dringenden Bitten vor. Mehr Unterstützung des Ministeriums wünscht er sich vor allem bei der Einrichtung einer dritten Gesamtschule im Stadtgebiet. „In jedem Jahr müssen Eltern und Schulen ihren Kindern hundertfach erklären, dass sie nicht auf die Schulform können, die sie besuchen wollen. Wir können nicht noch länger auf eine förmliche Änderung des Schulgesetzes warten, sondern brauchen eine sehr kurzfristige Lösung, um mit den Vorbereitungen für eine dritte Gesamtschule beginnen zu können.“ Dr. Andretta und Wenzel sagten spontan zu, sich an diesem Punkt persönlich für eine Lösung einzusetzen.

Den vom Kultusministerium unabhängig davon geplanten Ganztagsschulerlass bewertet Lieske als konzeptionell unausgereift und finanziell nicht ausreichend ausgestattet. „Hier wird der Ganztag nach Kassenlage eingeführt. Im Augenblick würde der Erlass dazu führen, dass die Zahl der verfügbaren Lehrerstunden pro Schule sinkt, je mehr Schulen den Ganztag einführen.“ Verlässlicher sei es, die Zahl der Ganztagsschulen zu beschränken und im Gegenzug eine angemessene personelle Ausstattung zu garantieren.

Aus Göttinger Sicht besonders problematisch: Die im Erlassentwurf enthaltene Beschreibung der „Zusammenarbeit“ der Schulen mit dem Schulträger fällt hinter die aktuelle Göttinger Praxis zurück: „Der Erlass beschränkt die Kommunen bei der Umsetzung der Ganztagsschule auf die Zuständigkeit für Schulgebäude, Sekretärin und Hausmeister. Da sind wir in Göttingen schon weiter.“ Die Stadt habe sich bisher maßgeblich und weit mehr als das Land an der Entwicklung von Ganztagsschulen beteiligt und bringe sich inhaltlich, sächlich und personell ein: „Zur Umsetzung der Ganztags-Grundschule haben wir als Stadt großen Einsatz gezeigt und mit dem ASC, der AWO oder dem Kinderhaus e.V. hervorragende Kooperationspartner ins Boot geholt.“ Dieses Modell werde durch den aktuellen Erlassentwurf zerschlagen. Dabei sei gerade der Aufbau von Ganztagsschulen ein potenziell wichtiges Feld kommunaler Schulpolitik: „Bei der Ganztagsschule besteht die große Chance, dass sich Land und Stadt einmal auf Augenhöhe begegnen und die vielbeschworene „staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaft“ ernsthaft praktizieren.“

Eine Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9) hingegen begrüßte Lieske im Grundsatz: „G9 ist eine Chance für Kinder und Schulen!“ Die Maßnahme müsse aber wohl erst noch pädagogisch und organisatorisch zu Ende gedacht werden.

Informationen und Kontakt: Grünes Zentrum Göttingen, Tel.: 0551 55594, gruene.goettingen@t-online.de

 

www.siegfriedlieske.de

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