Wieder Gesdundheitsrisiko Armut

04.02.22 –

FFP2-Masken aufgebraucht, Leistungsbezieher*innen werden vom Alltag ausgeschlossen

Die GRÜNE Ratsfraktion und die PARTEI und Volt-Ratsgruppe beantragen gemeinsam mit der CDU, der GÖ LINKE und Ratsherr Welter-Schultes eine sofortige Schließung der Versorgungslücke mit FFP2-Masken für Leistungsbezieher*innen durch die Stadtverwaltung.

Bis Ende des letzten Jahres war die Stadt Göttingen in der komfortablen Lage, 400.000 Masken, die sie via Großspende erhalten hatte, über soziale Einrichtungen wie etwa die Straßensozialarbeit, die Tafel, die Nachbarschaftszentren, den Mittagstisch von St. Michael oder direkt im Rathaus an Inhaber*innen der Sozialcard zu verteilen. Dieser Vorrat ist nun aufgebraucht und Nachschub nicht in Sicht. 

2021 erhielten Personen im Leistungsbezug zudem eine Sonderzahlung des Bundes für Aufwendungen zur Erfüllung der Corona-Maßnahmen. Eine solche Zahlung ist derzeit ebenfalls nicht in Planung.

Um diese Lücke zu schließen, wird die Verwaltung beauftragt, ein entsprechendes Kontingent an Masken zu kaufen und kostenfrei für Menschen im Leistungsbezug bereitzustellen.

„Ohne FFP2-Maske kein Einkauf, keine Fahrt mit dem Bus, kein täglicher Gang zum Abholen der Kinder im Kindergarten und keine Teilnahme am Schul-Unterricht. FFP2-Masken sind längst zu einer Grundlage der Pandemiebekämpfung geworden“, sagt Cornelius Hantscher, Mitglied der GRÜNEN Ratsfraktion im Sozialausschuss. „FFP 2-Masken sind aber vor allem mit 1,50€ im Schnitt zu teuer für Menschen, die Sozialleistungen erhalten. Wir müssen jetzt kurzfristig sicherstellen, dass ausreichend Masken zur Verfügung stehen, damit alle in der Lage sind, sich und andere zu schützen. Damit verhindern wir armutsbedingte Ausgrenzung und fördern die Zustimmung zu den notwendigen Maßnahmen der Pandemiebekämpfung. Wir sind mit unserem Antrag auch auf weitere Ratsfraktionen zugegangen und hoffen, eine breite Unterstützung zu finden.“

„Sich vor der Ansteckung des Corona-Virus‘ schützen zu können, darf keine Frage des Geldbeutels sein. Wir müssen jetzt als Stadtgesellschaft zusammenstehen.“, so Hannah Rudolph vom Stadtvorstand der GRÜNEN Göttingen. Nach Beantragung der Masken im Stadtrat Mitte Februar werde es vermutlich bis in den März hinein dauern, bis ein entsprechendes Kontingent vorliegt. „Deswegen rufen wir alle Göttinger*innen dazu auf, Masken an entsprechende Einrichtungen zu spenden. Jede Maske hilft!“ so Rudolph. Des Weiteren will die Partei gezielt auf städtische Akteure zugehen, um für Großspenden zu werben. Für die Verteilung könne dann auf die bereits existierende, gute Infrastruktur der Stadtverwaltung zurückgegriffen werden.  „Göttingen hat schon oft bewiesen, wie solidarisch es sein kann“, so Rudolph, „Jetzt ist die Zeit gekommen, dies ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen.“

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