29.06.2011 Kreisverband: Grüne fordern schnelleren Windkraftausbau im Landkreis Göttingen

Grüne fordern schnelleren Windkraftausbau im Landkreis Göttingen

Letzte Woche trafen sich VertreterInnen grüner Gemeinderats-, Stadtratsfraktionen und Kreistagsfraktion mit Vorstandsmitgliedern und der grünen Landratskandidatin, um über einen schnellen Ausbau der Stromgewinnung mit Windkraftanlagen zu beraten.

Es wurde deutlich, dass es in den einzelnen Gemeinden in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit vorangeht .

Ingo Voges, Vorstandssprecher des OV Gleichen: „In der Gemeinde Gleichen ist im Vorranggebiet bei Bischhausen /Weißenborn im nächsten Jahr für 3 Anlagen der 3 Megawatt-Klasse Baubeginn. Bei anderen möglichen Standorten sind zunächst noch einmal die Rahmenbedingungen zu klären. Repowering am Standort Diemarden wird es vermutlich aufgrund der dort herrschenden Windbedingungen nicht geben. Mit den jetzt konkret geplanten Anlagen wird dann die Gemeinde ca. 160% ihres Strombedarfes regenerativ erzeugen"

Die grüne Ratsfrau Sabine Morgenroth stellte dar, dass für bis zu vier Anlagen im Bereich Deppoldshausen Planungen vorliegen und voraussichtlich ein weiteres Gebiet in größerer Entfernung von der Wohnbebauung bei Elliehausen/Knutbühren in Frage kommen könnte. „Mit bis zu acht großen Windkraftanlagen sind dann die Göttinger Möglichkeiten voraussichtlich ausgereizt, so dass für das große Ziel der vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien, bei Strom auch Windkraftanlagen im ländlichen Kreisgebiet ihren Beitrag zur Versorgung der Stadt leisten müssen," so die energiepolitische Sprecherin der grünen Stadtratsfraktion weiter.

Die Versammlung begrüßte, dass darüber hinaus für die Gemeinden Adelebsen, Friedland, Dransfeld und Radolfshausen konkrete Standortvorstellungen für weitere Windkrafträder vorlägen. Planung und Finanzierung seien teilweise weit fortgeschritten. Als sehr erfreulich wertete der grüne Kreisvorstandsprecher Hans-Georg Schwedhelm, dass in Duderstadt und Gieboldehausen jetzt offensiv für den Ausbau der Windkraft geplant würde.

Mit Bedauern wurde zur Kenntnis genommen, dass in den Gemeinden Rosdorf und Bovenden interessierte Investoren von der politischen Mehrheit nicht unterstützt würden, obwohl geeignete Standorte erkennbar vorhanden seien. Als wenig hilfreich wurde angesehen, dass Hann.Münden sich der Fragestellung bisher eher verweigert habe. In der Gemeinde Staufenberg konnte mit den früheren kleindimensionierten Anlagen das vorgesehene Vorranggebiet nicht wirtschaftlich genutzt werden. Für die Zukunft lägen Standortplanungen nördlich SMA im Bereich des Möglichen.

Die grüne Landratskandidatin Christel Wemheuer wies darauf hin, dass die Stromerzeugung bei den geplanten Windanlagen auf See mit ca. 19 Cent pro Kilowattstunde doppelt so teuer sei, wie die Erzeugung an Land. Die Bundesregierung müsse mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz die Windkraft an Land weiter fördern, statt sie zu behindern. Da das geplante neue Landesraumordnungsprogramm auch neue Regelungen zur Windkraft enthalten wird, müsse das neu aufzustellende regionale Raumordnungsprogramm (RROP) dann dementsprechend angepasst werden. Bis zum Beschluss des neuen RROP würden etwa drei Jahre notwendig sein. Das beim Landkreis vorhandene Material könnten die Gemeinden dann aber selbstverständlich vorab unter anderem auch für die Planung der Windkraftstandorte heranziehen.

Martin Worbes, umweltpolitischer Sprecher der grünen Kreistagsfraktion, begrüßt die Fortschritte beim Ausbau der Windkraft als einen wichtigen Baustein für einen Energie autarken Landkreis bis 2040. Wichtig ist dabei, dass die Anlagen in Bürgerhand gebaut werden, weil dadurch die Akzeptanz erhöht wird und die Wertschöpfung in der Region verbleibt.

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