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08.07.2010 Stadtratsfraktion: Land zerschlägt mit Turbo-Abi das erfolgreiche Konzept der IGS-Geismar

„Der Zwang zum Abitur nach acht Jahren wirft das einzigartige Konzept der IGS-Geismar vollständig über den Haufen“, erklärt der schulpolitische Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Rolf Becker. Er reagiert damit verärgert auf das Scheitern der Gespräche über eine Ausnahmeregelung für die IGS Geismar bei der Einführung des sogenannten Turbo-Abis. „Die Landesregierung erzwingt an der IGS genau das, was an dieser Schule – mit ausdrücklicher Unterstützung der Kultusministerkonferenz - über Jahrzehnte erfolgreich vermieden wurde: Die frühzeitige Differenzierung von SchülerInnen nach Leistungskriterien.“ Die Zerschlagung dieses experimentellen Konzeptes ist deshalb so verheerend, weil die IGS den schulpolitischen Gegenentwurf repräsentiert zum selektiven viergliedrigen Schulsystem, das zur frühzeitigen Differenzierung zwingt, mit fatalen sozial- und bildungspolitischen Folgen. „Allen Experten und Betroffenen dürfte klar sein, dass hier ein vorbildliches Schulkonzept demontiert wird, nicht weil es sich pädagogisch nicht bewährt hat, sondern weil es mit der Ideologie der Landesregierung nicht vereinbar, zu erfolgreich und zu beliebt ist.“
Aus gleichem Grund war auch die Ablehnung der Umwidmung der Heinrich-Heine-Schule in Grone zu einer dreizügigen IGS keine Überraschung. "Die Landesregierung betreibt lieber eine Hauptschule mit leerstehenden Klassenräumen, als die Gründung einer Gesamtschule zuzulassen, die ihr ideologisch nicht ins Konzept passt."
„Schule braucht Vielfalt statt Einfalt“ hat David McAllister erst kürzlich in seiner Regierungserklärung als neuer Ministerpräsident Niedersachsens zutreffend festgestellt. Zudem erklärte er, im August eine Arbeitsgruppe einsetzen zu wollen, „die die kommunale Forderung nach mehr Flexibilität bei der Entwicklung wohnortnaher Schulstrukturen prüft und umsetzt.“ Becker fordert Niedersachsens neuen Ministerpräsidenten auf, den Worten Taten folgen zu lassen: „McAllisters Bemühungen um ein Ende der ideologischen Grabenkämpfe sind wenig glaubhaft, wenn er in Göttingen Tatsachen schafft bevor sich die Arbeitsgruppe überhaupt ein erstes Mal getroffen hat. Es gab für die getroffenen Festlegungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund außer ideologisch motivierter Prinzipienreiterei.“

Kontakt:
Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender, Tel.: 0551-4886023, Mobil: 0176-22334501

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