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14.04.08 Einseitige Berichterstattung des GT zum Thema Gentechnik

Der Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Rolf Becker, möchte die VertreterInnen der lokalen Medien auf einen ärgerlichen Fall von Verlautbarungsjournalismus hinweisen. Bitte lesen Sie die Pressemitteilung der KWS-Saat AG vom 12.4.2008 unter folgender Internetadresse

www.kws.de/go/id/coki/


Bitte vergleichen Sie diese Pressemitteilung mit dem zugehörigen Artikel, der heute unter der Überschrift „KWS gegen Eskalation - Versuchsfeld besetzt“ auf der Wirtschaftsseite des Göttinger Tageblattes zu lesen war:
„Rund 30 Gentechnik-Gegner haben ein Versuchsfeld der KWS Saat AG in der Nähe von Northeim besetzt. Die KWS will eine Eskalation vermeiden, nicht aber auf die Aussaat gentechnisch veränderten Zuckerrüben verzichten, teilte der Vorstand gestern mit.
Einbeck/Northeim (soz). Die Feldbesetzer hätten die Umzäunung aufgeschnitten und sich auf dem für den Versuchsanbau von gentechnisch veränderten Zuckerrüben vorgesehenen Feld niedergelassen, hätten die wiederholte Aufforderung der Polizei, das Gelände zu verlassen, ignoriert.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte am 31. März 2008 die Versuche der KWS mit gentechnisch veränderten herbizid-toleranten Zuckerrüben genehmigt (Tageblatt berichtete). Die Genehmigung sei nach Prüfung des Verfahrens sowie aller Einsprüche aus der Bevölkerung erfolgt, brachte gestern Henning von der Ohe, Leiter Unternehmensentwicklung & Kommunikation, in Erinnerung. Die Forschungsversuche hätten zum Ziel, so Philip von dem Bussche, Sprecher des KWS-Vorstandes, den Anbau der herbizid-toleranten Zuckerrüben im Freiland unter natürlichen Bedingungen und im direkten Vergleich zu konventionellen Zuckerrüben zu studieren. Die Besetzung des Feldes richte sich gegen die Forschungsfreiheit am Standort Deutschland und nehme den Landwirten ihre Wahlfreiheit. Zum Dialog sei man weiterhin bereit, jedoch in konstruktiver Form, betonte von dem Bussche. Eine Räumung wurde gestern noch nicht angeordnet.“
„Das GT ist nicht die Pressestelle der KWS, sondern eine Zeitung, deren Journalisten sich auch beim Thema Gentechnik ihren LeserInnen und dem Pressecodex verpflichtet fühlen sollten“, erklärt Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender der Göttinger Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Dies ist nicht der erste Fall von Hofberichterstattung des GT über die KWS. Über ein wenig mehr Ausgewogenheit in der Berichterstattung über Gentechnik würden wir uns sehr freuen.“ Dass es auch anders geht, zeigen die Pressesartikel, die beispielsweise am Vortag im Harz-Kurier und in der tageszeitung erschienen sind.
Das Göttinger Tageblatt hat am vierten Tag der Besetzung erst einen einzigen Satz darüber geschrieben, wer die Versuchsfläche, wie und aus welchem Grund besetzt hat. Dieser Satz wurde fast im Wortlaut der PM der KWS-Saat-AG entliehen. Becker weist daher auf die Darstellung der FeldbefreierInnen der Initiative Gendreck-Weg! hin:

www.gendreck-weg.de


Die inhaltlichen Positionen der Initiative werden von der Ratsfraktion der GRÜNEN weitgehend geteilt. In diesem Zusammenhang verweist Becker auf eine zweite Pressemitteilung, die die Grünen heute gemeinsam mit dem Stadt- und Kreisverband veröffentlicht haben.

Kontakt: Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender, Tel.: 0551-4886023 oder Mobil: 0176-22334501

PDF der Pressemitteilung

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