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29.10.2009 Stadtratsfraktion: GRÜNE begrüßen Vorschläge der Verwaltung zur Neuordnung der Schulstandorte in Göttingen

„Angesichts der geringen und weiter sinkenden Anmeldezahlen an Haupt- und Realschulen halten wir die Schließung und Verlagerung einzelner Schulen für unvermeidlich.“ Mit diesen Worten kommentiert der Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Rolf Becker die von Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und Schuldezernent Ludwig Hecke vorgestellten Pläne zur Schulstandortentwicklung. „Die Vorschläge der Verwaltung zur Schließung einzelner Haupt- und Realschulstandorte sind mutig, eine sinnvolle Diskussionsgrundlage und zielen in die richtige Richtung, sowohl mit Blick auf die Anmeldezahlen als auch hinsichtlich der baulichen Eignung der verbleibenden Schulen.“
Der Applaus der GRÜNEN für den Vorstoß zur Einrichtung einer neuen Gesamtschule in Grone fällt verhalten aus: „Die vom OB vorgeschlagene Gesamtschule mit drei Zügen wird an den landesgesetzlichen Rahmenbedingungen scheitern und für eine zulässige vierzügige KGS oder gar fünfzügige IGS fehlen uns geeignete Gebäude.“ Die GRÜNEN begrüßen die Einrichtung weiterer Gesamtschulen in Göttingen ausdrücklich und halten Grone mit Blick auf die Verteilung der Schulen im Stadtgebiet und als Angebot für den Stadtteil für einen gut geeigneten Standort. Aber: „Wir sollten die Bezeichnungen Gesamtschule und IGS als Gütesiegel begreifen und uns bewusst machen, dass wir in Geismar eine Schule haben, die in dieser Hinsicht seit Jahren bundesweit Maßstäbe setzt.“ Becker warnt davor, von diesen Qualitätsstandards abzurücken: „Ich möchte nicht, dass wir als Stadt in eine Situation kommen, in der wir gescheiterte Gesamtschulen zu Sekundarschulen umetikettieren müssen, nur weil wir nicht schon bei der Planung auf die Qualität der Schulen geachtet haben.“ Genau aus diesem Grund kommen für die GRÜNEN auch Zweigstellenlösungen für neue Gesamtschulen nicht in Betracht.
An der grundsätzlichen Haltung der GRÜNEN zum ungerechtesten Schulsystem Europas hat sich nichts geändert. „Das viergliedrige Schulsystem ist ein Auslaufmodell, das von den Eltern zu Recht abgewählt wird“, so Becker. Wer Belege dafür sucht, dass Haupt-, Real- und Förderschulen zunehmend den Charakter von Resteschulen haben, braucht sich nur auf den Gängen des Arbeitsamtes und der Beschäftigungsförderung umzuschauen. „Dieses Problem lässt sich auch durch gute Arbeit der Lehrerschaft nicht aus der Welt schaffen. Was wir brauchen sind Schulstrukturen, die Kinder nicht schon frühzeitig nach Leistung und sozialer Herkunft durchsortiern. „Erstes Qualitätsmerkmal eines demokratischen Schulsystems sollte langes gemeinsames Lernen sein!“


Kontakt: Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender, Tel.: 0551-4886023, Mobil: 0176-22334501

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