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11.03.09 Stadtratsfraktion: Vergrämung der Radfahrer in der Innenstadt geht weiter

Die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN erneuert ihre Kritik an der schleichende Vergrämung des Radverkehrs in der Göttinger Innenstadt. „Wenn die Verwaltung die Innenstadt für Radfahrer immer unattraktiver machen will, muss sie einfach so weitermachen", mit diesen sarkastischen Worten kommentiert der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion die Demontage zahlreicher Metallringe, die bislang dem Schutz der Innenstadtbäume dienten und von Radfahrern gerne als Stellplätze genutzt wurden (belegt auch durch eine Studie des BUND).

Entgegen ihrem politischen Auftrag tut die Stadt nichts, um das Angebot an Stellplätzen und die labyrinthische Wegeführung für Fahrräder in der Innenstadt zu verbessern, kritisiert Holefleisch. Stattdessen baut sie vorhandene Stellplätze ab und meint bei der Neugestaltung von Straßen sogar vollständig auf Abstellmöglichkeiten in der Fußgängerzone verzichten zu können. „Das ist altbackene Autofahrerpolitik", so Holefleisch. „Fehlt nur noch, dass nach Abbau der Radstellplätze Bußgelder gegen das zunehmende wilde Fahrradparken gefordert werden."

Wie fehlgeleitet dieses Verwaltungshandeln ist, offenbart sich beim Blick auf die übergeordneten Ziele: Die Ratspolitik verfolgt seit Jahren das erklärte Ziel, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen (Modal-Split) deutlich zu erhöhen (festgeschrieben im Verkehrsentwicklungsplan) und den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 drastisch zu vermindern (Beitritt zum Klimabündnis). Während bei der energetischen Sanierung von Gebäuden die Weichen bereits richtig gestellt wurden, scheinen diese politischen Ziele für Göttingens Verkehrsplaner weiterhin keine Rolle zu spielen. „Es dürfte jedem einleuchten, dass die Verwaltung den Autoverkehr fördert, wenn sie das Radfahren systematisch unattraktiv macht." Mit ihrem Verhalten trägt die Verwaltung bewusst dazu bei, dass wir an unseren erklärten verkehrs- und klimapolitischen Zielen meilenweit vorbeisegeln. „Man könnte meinen, dass sich die Verwaltung schon drauf freut die Platanen in der Innenstadt bald gegen Orangenbäumchen austauschen zu können." Die GRÜNEN werden daher in den kommenden Wochen mit Anträgen und Anfragen darauf drängen, dass die politischen Ziele des Rates von der Verwaltung als Querschnittsaufgabe endlich ernst genommen werden.

Kontakt: Ulrich Holefleisch, verkehrspolitischer Sprecher, Tel.: 0551-53089

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