Der Stadtverband der Grünen bedauert den schweren - von einem Autofahrer verursachten - Unfall eines Radfahrers in der Bühlstraße. Der Radweg dieser Straße, der von Radfahrern nach wie vor in beide Richtungen genutzt wird, gehört zu einer der wichtigsten Fahrradachsen Göttingens und entspricht schon seit vielen Jahren nicht mehr den Sicherheitsanforderungen der Straßenverkehrsordnung (STVO). „Die Verwaltung tut seit Jahren nichts, um diesen unzumutbaren Zustand zu ändern. Das ist das eigentliche Problem“, bemängelt Mathias Venus, Mitglied im Vorstand des Stadtverbandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Es ist bedauerlich, dass manchmal erst Unfälle geschehen müssen, ehe solche Missstände ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken“.

Der Ärger vieler Radfahrer und Anlieger über die inkonsequenten und überstürzten Verkehrssicherungsmaßnahmen der Verwaltung ist berechtigt, so Venus. „Das umstrittene neue Verbotsschild dient in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Stadt. Am Zustand des Radweges und am Verhalten der Verkehrsteilnehmer ändert die neue Beschilderung wenig bis nichts.“ Angesichts fehlender Ausweichmöglichkeiten sei die kollektive Missachtung der Straßenverkehrsordnung aber wenig verwunderlich.

Der Stadtverband nimmt die aktuelle Diskussion zum Anlass, sich für einen konsequenten Ausbau eines sicheren Radwegenetzes in Göttingen einzusetzen. „Göttingen ist eine Fahrradstadt“, betont Venus. „Wer hier mit dem Fahrrad unterwegs ist, kommt meist schneller ans Ziel als mit dem Auto.“ Ich hoffe sehr, dass sich die Stadt ihrer umwelt- und gesundheitsfreundlichen Qualitäten bewusst wird und zukünftig dafür sorgt, dass ihre Radwegenetz nicht nur engmaschig und schnell, sondern auch sicher ist.“ Dies gelte insbesondere für Göttingens hochfrequentierte Hauptfahrradachsen wie der Bühlstraße.

Eine gute Gelegenheit, die beiden Aspekte der Verkehrssicherheit und der kurzen, schnellen Wege für Radfahrer miteinander zu verbinden, bietet sich aus Sicht der Grünen aktuell in der Lange-Geismar-Straße. Dort könnte die Öffnung der Straße für den Radverkehr in beide Richtungen Umwege vermeiden helfen, ohne die Verkehrssicherheit zu beeinträchtigen. Erfahrungen an vergleichbaren Straßen zeigen dies deutlich. Einen entsprechenden Antrag wird die Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN am 11.5.2007 im Rat der Stadt einbringen.

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