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06.12.07 GRÜNE üben Kritik an Freilandversuchen der KWS Saat AG mit GV-Zuckerrüben

Stefan Wenzel, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, MdL
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Göttingen
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Göttinger Kreistag

Mit scharfer Kritik reagieren der Göttinger Vorsitzende der Landtagsfraktionvon Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Stefan Wenzel, die Stadtratsfraktion und die Kreistagsfraktion auf die Ankündigung der KWS Saat AG bei Northeim, Freilandversuche mit gentschnisch veränderten Zuckerrüben durchführen zu wollen. „Gentechnisch veränderte Zuckerrüben sind genauso überflüssig wie gentechnisch veränderter Raps oder Mais“, so Wenzel. „Wir wollen diesen Raps weder an den zwei Standorten bei Northeim noch anderswo.“ Wenzel wendet sich damit auch gegen die Politik des Landes: „Die geplante Freisetzung der Zuckerrüben ist die ärgerliche Folge einer verfehlten Subventionspolitik der CDU/FDP-Landesregierung, die bei der Förderung der Gentechnik wieder einmal mangelnde Fachkompetenz in Umweltfragen beweist.“ Die Landesregierung subventioniert die Markteinführung der gentechnisch veränderten Zuckerrüben indirekt über die Finanzierung von Forschungsprojekten, die die KWS in Zusammenarbeit mit niedersächsischen Universitäten durchführt, u.a. mit der Universität Göttingen. Gleichzeitig arbeitet die Bundesregierung an einer Novelle zur Verschlechterung des Gentechnik-Gesetzes, statt die gentechnikfreie Erzeugung und Lebensmittelversorgung in Deutschland zu schützen und zu stärken, wie es Bündnis 90/DIE GRÜNEN seit Jahren fordern.

Mit dem Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen tragen Konzerne wie die KWS weder dazu bei, den Welthunger zu bekämpfen, noch den Verbrauch an Bioziden zu senken. Anbauversuche mit der in Rede stehenden Rübe haben dies in den USA gezeigt. Schon nach wenigen Anbauperioden mussten dort wegen zunehmender Resistenzen die eingesetzten Mengen des Biozids „roundup-ready“ - gegen das die Rüben angeblich durch die veränderten Gene resistent sind - gesteigert werden. Nennenswerte wirtschaftliche Vorteile werden sich - wie schon bei Mais und Raps - weniger für die Bauern ergeben als für das Unternehmen, das die GVO vertreibt. Welche ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen der Wirkstoff Glyphosat hat, ist zudem weitgehend unerforscht. Nachgewiesen ist eine tödliche Wirkung auf Frösche und Fische.
„Wir fordern die KWS auf, ihren Antrag auf Freisetzung der Zuckerrüben zurückzuziehen“, erklärt Wenzel. Die geplanten Anbauversuche sind genauso wenig im Sinne der VerbraucherInnen in Deutschland wie die finanzielle Förderung der Gentechnik durch Bund und Land. „Hier wird mit der Brechstange versucht, der Gentechnik den Marktzutritt zu eröffnen.“ Wenzel weist nachdrücklich darauf hin, dass der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft von der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung weiterhin abgelehnt wird. „Außer Ministerpräsident Wulf und Umweltminister Sander kenne ich kaum jemanden, der das Zeug ernsthaft auf dem Teller haben möchte.“

Kontakt:
Stefan Wenzel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landtag, Tel.: 0511-30303301
Rolf Becker, Vorsitzender der Göttinger Ratsfraktion, Tel.: 0551-4886023 oder mobil: 0176-22334501
Martin Worbes, Mitglied im Umweltausschuss des Landkreises Göttingen, Tel.: 05504-98164

 

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