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09.10.07 Stadtratsfraktion: GRÜNE unterstützen Umweltverbände in ihrer Forderung nach naturnahem Hochwasserschutz für die Leine

Aus Sicht der GRÜNEN setzt die Stadt Göttingen beim Hochwasserschutz falsche Prioritäten. Die geplante Vertiefung der Leine auf über einem Kilometer Länge um einen halben Meter und die Erhöhung der Deichkrone um 40 Zentimeter im Stadtgebiet sind abzulehnen, erklärt Marie Kollenrott, Mitglied der GRÜNEN im Umweltausschuss der Stadt. „Die Maßnahmen verstoßen gegen EU-Recht, schädigen das empfindliche Ökosystem der Leine, bedrohten nach der FFH-Richtlinie geschützte Arten und werden zum Absterben zahlreicher Bäume auf der Deichkrone führen. Der Protest der Umweltverbände ist absolut berechtigt“, so Kollenrott.
Die Umweltpolitikerin fordert die Stadt Göttingen auf, sich bei den zuständigen Ministerien der Länder Thüringen und Niedersachsen sowie bei den betroffenen Kommunen im Oberlauf der Leine konsequent um ein gemeinsames Vorgehen zur Förderung des naturnahen Hochwasserschutzes zu bemühen. „Die Leine braucht wieder eine Aue, die diesen Namen auch verdient“, so Kollenrott. Als wichtigste Maßnahmen zum Schutz gegen zukünftige Hochwasserereignisse nennt sie die Renaturierung der Leineaue, Anreize für eine extensivere Nutzung angrenzender landwirtschaftlicher Flächen sowie die Schaffung ausreichend großer Rückhalteräume.

Auch Ulrich Holefleisch, der baupolitische Sprecher der Fraktion, hält die geplanten technischen Hochwasserschutzmaßnahmen im Stadtgebiet für kurzsichtigen und kostspieligen Aktionismus: „Wir sollten nicht versuchen die Leine zum Wildwasserkanal auszubauen! Je schneller wir die Hochwasserwelle durch die Stadt rauschen lassen, desto tiefer versinken die Dörfer und Städte flussabwärts in den Fluten.“ Dringend erforderlich ist aus seiner Sicht auch eine Entsiegelung verdichteter Flächen im Stadtgebiet, vor allem aber im Oberlauf der Leine. Den Bau der A38 beispielsweise bezeichnet Holefleisch als „Katastrophe für den Hochwasserschutz.“ „Wer quadratkilometerweise Wälder und Äcker für Autobahnen und Gewerbeansiedlungen zubetoniert sollte sich nicht ernsthaft darüber wundern, dass flussabwärts die Pegel steigen.“

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