Rechtzeitig zum weltweiten „Tag gegen Lärm“: Verwaltung definiert sinnvolle Grenzwerte für Lärmaktionsplan

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat begrüßt den Vorschlag der Verwaltung, für den Lärmaktionsplan für Göttingen ein zweites Szenario mit niedrigeren Schwellen- und Auslösewerten zu erstellen.

24.04.13 –

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat begrüßt den Vorschlag der Verwaltung, für den Lärmaktionsplan für Göttingen ein zweites Szenario mit niedrigeren Schwellen- und Auslösewerten zu erstellen. „Erfreulich ist vor allem, dass als Konsequenz aus unserem Antrag die gesundheitlich abgeleiteten Richtwerte der WHO von der Verwaltung als Grenzwerte akzeptiert werden“, betont Katrin Reuter, Mitglied der Fraktion im Umweltausschuss. „Die Vorschläge der WHO sollen zwar erst mittel- und langfristig Verbindlichkeit erlangen, aber angesichts der engen Fristen der EU ist es akzeptabel, wenn sich die Verwaltung im ersten Schritt auf die am stärksten belasteten Bereiche konzentriert.“

In der Vorlage für den Umweltausschuss am 30. April schlägt die Verwaltung vor, zunächst unter Einbeziehung der Öffentlichkeit die vom Lärm am stärksten belasteten Bereiche (Priorität 1) zu betrachten und für diese vorrangig Maßnahmen zu entwickeln. Ein Entwurf des Lärmaktionsplans mit diesem Inhalt soll bis zum 18.7.2013 fristgerecht an das Umweltministerium übermittelt werden. Nachfolgend soll in der zweiten Jahreshälfte eine erweiterte Analyse erfolgen (Szenario 2), um Bereiche zu ermitteln, die bei Anwendung der WHO-Zielwerte oberhalb der Schwellenwerte liegen. Unter Heranziehung dieser niedrigeren Schwellenwerte sollen Lärmbetroffenheiten ermittelt und eine Prioritätenreihung für weitere Maßnahmen in den kommenden fünf Jahren aufgezeigt werden. „Ziel muss es sein, das Risiko, durch Lärm zu erkranken, durch aktive Maßnahmen so wirksam wie möglich zu reduzieren.“

Die GRÜNEN hatten im Februar 2013 im Stadtrat beantragt, dass sich die Auslöse- und Schwellenwerte für Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen des von der EU vorgeschriebenen Lärmaktionsplans nicht mehr an willkürlich gegriffenen und deutlich zu hohen Werten orientieren sollen, sondern an den gesundheitlich abgeleiteten Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

www.gruene-goettingen.de/userspace/NS/kv_goettingen/Dateien/Ratsfraktion/Antraege/130117_Beruecksichtigung_der_Laermschutzempfehlungen_der_WHO.pdf

Die Verwaltung präsentiert ihre Vorlage passend zum „Tag gegen Lärm“ (www.tag-gegen-lärm.de) am 24.4.2013. An diesem „international noise awareness day“ weisen jährlich Organisationen aus aller Welt auf die unterschätzten Gesundheitsgefahren durch Lärm hin. Das diesjährige Motto „ruhig bleiben?“ ist keinesfalls als politische Aufforderung gemeint, betont Reuter: „Wir sollten politisch „nicht ruhig“ bleiben, sondern Lärm endlich als das wahrnehmen, was er ist: Ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem, nicht nur an Straßen sondern vor allem auch an Gleisen.“ Umso ärgerlicher ist, dass das Eisenbahnbundesamt bis heute keine aktuellen Lärmdaten zur Verfügung gestellt hat. „Insbesondere an Gleisen sind AnwohnerInnen vielerorts massiven Beeinträchtigungen ausgesetzt, die aktiven Lärmschutz längst überfällig machen“, erläutert Reuter. „Ich hoffe sehr, dass die Diskussion über den wichtigen Unterschied zwischen gegriffenen und gesundheitlich abgeleiteten Grenzwerten auch in der Bevölkerung die Sensibilität für dieses Thema deutlich erhöht.“

Kontakt:

Katrin Reuter, Mitglied im Umweltausschuss, Mobil: 0176-61074461

 

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