Ratsantrag (16.11.) Beitritt zur Initiative "Donnerstag - Veggietag" (interfraktionell mit GöLinke)

01.11.12 –

Antrag Beitritt zur Initiative „Donnerstag – Veggietag“


Der Rat möge beschließen:


1. Mit dem bereits einmal wöchentlich angebotenen vegetarischen Speiseplan in allen städtischen Schulen und KiTas tritt die Stadt Göttingen dem Bündnis „Donnerstag – Veggietag“, welches als eines der Projekte im Rahmen Klimawerkstatt prämiert wurde, bei. Gemeinsam mit dem Bündnis, der Gesundheitsmanagerin und dem Fachdienst Energie und Klimaschutz der Stadt Göttingen wird an einer inhaltlichen Begleitung dieses Tages in den Schulen und KiTas gearbeitet.

2. Diesem Beispiel folgend wird langfristig auch ein vegetarischer Tag pro Woche in der Rathauskantine angestrebt. Gemeinsam mit dem Bündnis und einzelnen Bereichen der Stadtverwaltung (z.B. Gesundheitsmanagerin, Fachdienst Küchenbetriebe) wird ein dahinführendes Stufenmodell erarbeitet. Langfristiges Ziel ist es, dass an diesem Tag ausschließlich vegetarische Gerichte auf dem Speiseplan stehen und der Zusammenhang von Ernährung, Klimaschutz und Flächenverbrauch greifbar gemacht und aufgezeigt wird. Dabei soll deutlich werden, wie die Umstellung der Ernährung zur Umsetzung des Vorsorgeprinzips beitragen kann. Bei den angebotenen Gerichten soll es sich nicht um „Weglass-Essen“ handeln, bei denen lediglich die nicht vegetarische Beilage weggelassen wird, sondern um vollwertige und ausgewogene Mahlzeiten.

3. Die Öffentlichkeitsarbeit findet in Zusammenarbeit mit den zu diesem Thema engagierten Vereinen und Initiativen statt. Durch Informationsmaterial wird zum einen Aufklärungsarbeit geleistet und zum anderen auch über vegetarische Tage in gastronomischen Einrichtungen informiert, die nicht durch die Stadt Göttingen betrieben werden (z.B. in Form eines Stadtplanes, welcher in der Touristen-Information ausliegt).

Begründung
Die weltweite Fleischproduktion hat sich seit 1960 mehr als vervierfacht. Der Fleischkonsum in Deutschland hat sich in derselben Zeit mehr als verdoppelt. Mit diesem Trend geht ein stetig steigender Flächenbedarf für den Anbau von Futtermitteln einher. Dieser hat die Rodung tropischer Regenwälder zur Folge und damit einen erheblichen Einfluss auf das Klima. Während der letzten 40 Jahre wurde fast ein Fünftel des Amazonasregenwaldes brandgerodet, um Flächen für den Futtermittelanbau zu schaffen. Insgesamt sind 18% der Emissionen, die für den Klimawandel verantwortlich sind, auf die Produktion tierischer Produkte zurückzurückzuführen. Dieser Anteil ist sogar höher als der des Verkehrssektors (13%). Sowohl der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU 2012) als auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen (WBGU 2011)“ empfehlen als Maßnahme zur Reduktion von Treibhausgasen und zur Aufklärung und Auseinandersetzung einen Minderverbrauch tierischer Produkte bzw. die Einführung mindestens eines (!) vegetarischen Tages pro Woche. Dabei wird ausdrücklich auf die Bedeutung des Essens in öffentlichen Mensen und Kantinen hingewiesen. Die Einführung eines vegetarischen Tages ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, befördert einen bewussteren Fleischkonsum und macht damit ökologisches Handeln und Klimaschutz greifbar. Aus diesen Gründen ist die Einführung eines vegetarischen Tages pro Woche in Göttingens öffentlichen Kantinen und Mensen sinnvoll und zeitnah umzusetzen.
Wir bitten bei der Beratung auch den ehemaligen Antrag Veggiday der GöLinken vom 7.5.2010 heranzuziehen.

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