Internationaler Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ – bald eine weltweite Protestbewegung?

25.11.19 –

Jahrelang hat der internationale Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen!“ am 25. November kaum Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangt. Was angesichts der Zahlen erschreckend ist: Weltweit gibt es jährlich etwa 87.000 Femizide – also Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Auch in Deutschland sind die Zahlen alarmierend: Jeden Tag versucht ein Mann versucht, seine (Ex-)Partnerin zu töten, jeden dritten Tag gelingt: 141 Frauen sind 2017 auf diese Art ermordet worden.

Jetzt erhebt sich dagegen Widerstand – auch in Göttingen. In Paris sind rund 100.000 gegen Gewalt gegen Frauen auf die Straße gegangen, in Rom legten Medienberichten zu Folge mehrere zehntausend Menschen das Zentrum der Hauptstadt lahm. Und in Göttingen gibt vielfältige Aktionen gegen Gewalt an Frauen – der Beginn einer neuen Protestbewegung auch bei uns?

Überall im Stadtgebiet stehen rote Holzfrauen und erinnern an Gewaltverbrechen von Männern an Frauen. So zum Beispiel in Grone. Diese Holzfrau trägt die Aufschrift: „Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von einem Mann getötet. In Grone sind am 26. September zwei Frauen auf brutale Weise von einem Mann getötet worden. Wir trauern um sie. Und sind wütend.“

Dagmar Sakowsky, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die Gewalt an Frauen ist allgegenwärtig, alltäglich, und doch so wenig im öffentlichen Bewusstsein. Mord an Frauen, weil sie Frauen sind, ist kein "Familiendrama", sondern Femizid, gegen den wir uns entschieden wenden. Daher wollen wir bestehende patriarchale Strukturen aufbrechen und in unserem Engagement gegen Gewalt gegen Frauen noch entschiedener auftreten.“

Für Regina Meyer, Grüne im Rat der Stadt Göttingen, bedeutet dies, konsequent für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einzutreten, abwertendes Verhalten im Alltag offen anzusprechen und einen wertschätzenden Umgang einzufordern. „Politisch müssen wir mehr für präventive Strukturen tun, Frauenhäuser und Beratungsstellen sichern und die Gesetze gegen Hassreden, Stalking und Drohungen wirklich ausschöpfen.“

Neben dem traditionellen Fahne-Hissen von Landrat und Oberbürgermeister (in diesem Jahr um 12 Uhr vor dem Kreishaus) gibt es einen feministischen Stadtrundgang (Treffpunkt 16:30 Uhr am Bahnhof) und eine Kundgebung zum Ende der Gewalt gegen Frauen in Grone (Zollstock Ecke Krugstraße). Das Frauenforum Göttingen gibt zudem eine eigene Stellungnahme zu Femiziden heraus: „#KeineMehr - Frauenmorde gehen uns alle an!“

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