07.05.14 –

"Demokratie ist, wenn sich König Sport die Krone aufsetzt und niemand öffentlich fragen darf, ob sein steuerfinanzierter Hofstaat für Göttingen nicht eine Nummer zu groß ist.“ Mit diesen Worten fasst Ulrich Holefleisch, Mitglied der GRÜNEN im Sportausschuss, die jüngsten Belehrungen des Göttinger Bundestagsabgeordneten und Ratsmitgliedes Fritz Güntzler (CDU) zusammen. „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich Güntzler mit Lorbeeren schmücken will, die andere unterm Korb erspielt haben, und Geschenke verteilt, von denen er nicht sagen möchte, dass sie zuvor anderen weggenommen werden müssen. Wie das Konzept des OB aufgehen soll, ohne nicht zumindest beim Betrieb von Bädern, Schulsporthallen und Sportplätzen zu kürzen, hat mir noch niemand erklären können.“

Anlass für diese ironische Spitze ist Güntzlers empörte Kritik am Verhalten der GRÜNEN am 28.4.2014. Die Fraktion war dem Verwaltungsausschuss fern geblieben, da der OB in nichtöffentlicher Sitzung die Zustimmung der Fraktionen einfordern wollte für die Ausweitung der finanziellen Unterstützung für die BG 74. (Pressemitteilung siehe Anhang).

Folgt man Güntzlers Logik, dann sollten sich die Ausschussmitglieder durch den OB instrumentalisieren lassen, indem sie sich in eine nichtöffentliche Diskussion über ein Thema von öffentlicher Relevanz verstricken lassen; Sie sollten sich die Verantwortung für Maßnahmen in die Schuhe schieben lassen über die der OB auch ganz alleine entscheiden kann.

„Dass sich Güntzler und Meyer in ihrem Wunsch nach Nichtöffentlichkeit seltsam einig sind, erklärt sich allerdings in Wahlkampfzeiten fast von selbst“, so Holefleisch. „Wer diskutiert schon gerne öffentlich darüber, wer die Kosten für die eigenen Wahlgeschenke zu tragen hat?“

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Auch wir freuen uns gemeinsam mit Spielern, Geschäftsführung und Fans über den Erfolg der Meisterschaft. Auch wir würden uns freuen, wenn der Aufstieg nicht an finanziellen Hindernissen scheitert. Die Stadt leistet bereits direkt über ihren Haushalt und indirekt über ihre Gesellschaften erhebliche finanzielle Unterstützung. Zusätzliches Engagement halten wir nur für verantwortbar in Form direkter Unterstützung bei Verhandlungen mit möglichen Großsponsoren. Hier ist der OB persönlich gefragt. Die Möglichkeiten sind unseres Wissens nicht ausgeschöpft.

Kontakt: Ulrich Holefleisch, Mitglied im Sportausschuss, uholefl@remove-this.gwdg.de